Energetische Eigenheimoptimierung

Einfamilienhaus mit PV-AnlageBild: Hen­drik Lü­ders Fo­to­gra­fie

Die en­er­ge­ti­sche Op­ti­mie­rung ei­nes Ge­bäu­des ist ein wich­ti­ger Schritt, um den En­er­gie­ver­brauch zu sen­ken und lang­fris­tig Kos­ten zu spa­ren. Im Fol­gen­den wer­den ex­em­pla­ri­sche Maß­nah­men für ein Ein­fa­mi­li­en­haus auf­ge­führt, das nun aus­schließ­lich durch elek­tri­sche En­er­gie be­heizt wird. Das Dia­gramm vi­sua­li­siert die Aus­wir­kun­gen der ein­zel­nen Schrit­te auf die Strom­ver­bräu­che im je­wei­li­gen Jahr. Die­se Maß­nah­men wur­den durch eine pro­fes­sio­nel­le En­er­gie­be­ra­tung iden­ti­fi­ziert, de­ren Ziel es ist, in­di­vi­du­ell an­ge­pass­te Sa­nie­rungs­kon­zep­te zu ent­wi­ckeln, die den spe­zi­fi­schen An­for­de­run­gen und Ge­ge­ben­hei­ten ei­nes Ge­bäu­des ge­recht wer­den.

Sole-Wasser-Wärmepumpe mit WarmwasserspeicherBild: Pix­a­bay | CC0 1.0 Uni­ver­sal
Sole-Was­ser-Wär­me­pum­pe mit Warm­was­ser­spei­cher

Wärmepumpeninstallation (2011):

Wär­me­pum­pen nut­zen En­er­gie­quel­len wie Luft‑, Was­ser- oder Erd­wär­me, um die­se in Heiz­ener­gie um­zu­wan­deln. Da­bei er­rei­chen sie ei­nen ho­hen Wir­kungs­grad und so­mit eine ge­rin­ge CO2-Bi­lanz, die bei Be­trieb mit Strom aus er­neu­er­ba­ren Quel­len zu­sätz­lich re­du­ziert wird. Ob­wohl die An­fangs­in­ves­ti­tio­nen hö­her aus­fal­len kön­nen, er­wei­sen sich Wär­me­pum­pen lang­fris­tig als kos­ten­ef­fi­zi­ent, ins­be­son­de­re vor dem Hin­ter­grund stei­gen­der En­er­gie­prei­se mit ei­ner zu­sätz­lich hö­he­ren CO2-Ab­ga­be. Die­se Tech­no­lo­gie bie­tet so­mit nicht nur öko­lo­gi­sche, son­dern auch öko­no­mi­sche Vor­tei­le, in­dem sie dazu bei­trägt, Heiz­kos­ten zu re­du­zie­ren.

Heizkörperauswahl:

Die Kom­bi­na­ti­on aus Wär­me­pum­pe und Fuß­bo­den­hei­zung wird oft als ide­al be­trach­tet, da die nied­ri­gen Vor­lauf­tem­pe­ra­tu­ren die Ef­fi­zi­enz der Wär­me­pum­pe stei­gern. Den­noch ha­ben Wär­me­pum­pen in den letz­ten Jah­ren tech­no­lo­gisch gro­ße Fort­schrit­te ge­macht und sind auch in Alt­bau­ten ohne Fuß­bo­den­hei­zung äu­ßerst ef­fi­zi­ent. Es ist ent­schei­dend, dass die Heiz­kör­per für die Wär­me­pum­pe rich­tig di­men­sio­niert sind. Falls die Heiz­kör­per zu klein sind, kön­nen sie meist pro­blem­los ge­gen grö­ße­re aus­ge­tauscht wer­den. So kön­nen Wär­me­pum­pen im Alt­bau ohne die Nach­rüs­tung mit ei­ner neu­en Fuß­bo­den­hei­zung we­sent­lich kos­ten­güns­ti­ger sein.

Für Wämepumpen geeigneter Niedertemperatur-HeizkörperBild: © Zehn­der Group
Nie­der­tem­pe­ra­tur-Heiz­kör­per für Wär­me­pum­pen
Heizkurve einer HeizungsanlageBild: NIBE Sys­tem­tech­nik GmbH
Heiz­kur­ve ei­ner Hei­zungs­an­la­ge

Heizkurveneinstellung (2014):

Die Heiz­kur­ve re­gelt die Vor­lauf­tem­pe­ra­tur der Hei­zungs­an­la­ge in Ab­hän­gig­keit von der Au­ßen­tem­pe­ra­tur. Ihre Nei­gung be­stimmt, wie stark die Vor­lauf­tem­pe­ra­tur mit sin­ken­der Au­ßen­tem­pe­ra­tur an­steigt. Da­ge­gen re­gelt die Ver­schie­bung der Kur­ve das Leis­tungs­ni­veau der Hei­zung ge­ne­rell. Die Vor­lauf­tem­pe­ra­tur wird hier­über gleich­mä­ßig an­ge­ho­ben oder ge­senkt. Eine op­ti­ma­le Heiz­kur­ve trägt so­mit zur En­er­gie­ef­fi­zi­enz bei, in­dem sie die Heiz­leis­tung an die tat­säch­li­chen An­for­de­run­gen an­passt. Da­durch wer­den En­er­gie­kos­ten ge­senkt und gleich­zei­tig an­ge­neh­me Raum­tem­pe­ra­tu­ren ge­währ­leis­tet, die den in­di­vi­du­el­len Be­dürf­nis­sen ent­spre­chen.

Hydraulischer Abgleich (2014):

Der hy­drau­li­sche Ab­gleich ist eine Maß­nah­me, um eine gleich­mä­ßi­ge Wär­me­ver­tei­lung im Ge­bäu­de si­cher­zu­stel­len. Hier­bei wer­den die un­ter­schied­li­chen was­ser­sei­ti­gen Wi­der­stän­de der Heiz­kör­per an­ge­gli­chen. Ein Fach­be­trieb be­rech­net die op­ti­ma­len Durch­fluss­men­ge für je­den Heiz­kör­per und stellt die Hei­zung so ein, dass alle Heiz­flä­chen mit den be­nö­tig­ten Vo­lu­men­strö­men des Heiz­me­di­ums zeit­ge­recht ver­sorgt wer­den. Da­durch wird eine ef­fi­zi­en­te­re und en­er­gie­op­ti­mier­te Hei­zungs­an­la­ge ge­währ­leis­tet. Auch die­se Maß­nah­me trägt nicht nur zur Kom­fort­ver­bes­se­rung bei, son­dern führt eben­falls zu Ein­spa­run­gen bei den En­er­gie­kos­ten.

Bild: co2online
Wär­me­ver­tei­lung in den Heiz­kör­pern
PV-Aufdach- und PV-Terrassendachanlage eines EinfamilienhausesBild: Hen­drik Lü­ders Fo­to­gra­fie
Auf­dach- und Ter­ras­sen­d­ach­an­la­ge

Photovoltaikanlage (2012):

Eine Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge nutzt die Son­nen­en­er­gie und wan­delt sie di­rekt in elek­tri­sche En­er­gie um. Ihre ein­fa­che In­stal­la­ti­on er­mög­licht die de­zen­tra­le Nut­zung für die pri­va­te Strom­erzeu­gung und macht des­halb un­ab­hän­gig von ex­ter­nen En­er­gie­quel­len. Bei PV-An­la­gen ohne Spei­cher liegt der durch­schnitt­li­che Aut­ar­kie­grad im Ei­gen­heim­be­reich in der Re­gel zwi­schen 30% und 40%. We­gen der nach­hal­ti­gen En­er­gie­ge­win­nung ver­rin­gert sie zu­dem den Ein­satz von fos­si­len Brenn­stof­fen. So er­mög­li­chen Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen Ein­spa­run­gen bei den En­er­gie­kos­ten und die­nen als lang­fris­ti­ge In­ves­ti­ti­on in eine um­welt­freund­li­che En­er­gie­zu­kunft.

Batteriespeicher (2015):

Der Bat­te­rie­spei­cher er­mög­licht es, den selbst er­zeug­ten So­lar­strom zu spei­chern und bei Be­darf zu nut­zen, an­statt ihn ins Netz ein­zu­spei­sen. Da­durch steigt die Ei­gen­ent­nah­me und die Ab­hän­gig­keit vom Strom­netz wird wei­ter re­du­ziert. Im vor­lie­gen­den Bei­spiel wur­de der Strom­be­darf zu 58% selbst ge­deckt. Die Ef­fi­zi­enz des Spei­chers hängt von der pas­sen­den Di­men­sio­nie­rung in Be­zug auf die Grö­ße der Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge und den in­di­vi­du­el­len Ver­brauch ab. Zu­dem kann der Bat­te­rie­spei­cher bei Netz­aus­fäl­len als Not­strom­ver­sor­gung die­nen. In ei­ni­gen Re­gio­nen gibt es so­gar at­trak­ti­ve För­der­pro­gram­me, die die In­stal­la­ti­on sol­cher Sys­te­me un­ter­stüt­zen.

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